Können Sie beschreiben, was Sie beruflich machen?
Ich habe mich 1993 in Berlin-Mitte als Coach, Supervisorin und Organisationsberaterin selbständig gemacht, seit 1999 berate ich in meiner Praxis auf der Fischerinsel in der Wallstr. Kunden sind Berufstätige – einzelne und Teams – und insbesondere Führungskräfte. Besonderer Schwerpunkt liegt in allen Beratungsprozessen auf der Persönlichkeitsentwicklung. Ich führe das NIKE-Institut – d.h. Institut für Kommunikation und Erwachsenenbildung. NIKE, die griechische Siegesgöttin – mein Symbol und Leitfaden – steht für Kraft, Zuversicht und Erfolg. Es ist meine Leidenschaft, Einzelne und Gruppen auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen und zu begleiten, ihre Stärken und Kompetenzen zu fördern und herauszuarbeiten; insbesondere aber auch neue Sichtweisen zu eröffnen und eingefahrene Wege zu hinterfragen. Ich verfüge über Berufserfahrungen. Im kaufmännische Bereich, in der Pädagogik, der Weiterbildungsberatung, Gesprächsführung. Im öffentlichen Dienst. Ich habe Lehr-Erfahrungen an Hochschulen, verfüge über Leitungserfahrungen im Verwaltungs- und Bildungsbereich. Seit mehr als 25 Jahren bin ich nunmehr in meiner Beratungs-Praxis in Berlin-Mitte tätig und habe aus vielen Berufsbereichen und in Führungsebenen MitarbeiterInnen beraten, supervidiert, gecoacht und umfangreiche Erfahrungen gewonnen. Eine Zielgruppe liegt mir ganz besonders am Herzen: Berufstätige in der Lebensmitte, die sich neu orientieren möchten, ihre Zukunft planen und vielleicht alte Träume verwirklichen möchten.
Können Sie die größten Meilensteine Ihres Werdegangs schildern?
Mit Mitte 30 Pädagogik-Studium auf dem 2. Bildungsweg Nach 11 Jahren kaufmännischer Tätigkeiten, vornehmlich als selbständig arbeitende Sachbearbeiterin in mittelständischen Unternehmen, wurde mir die Verwaltungsarbeit langweilig und ich entschied mich1972, berufsbegleitend das Studium der Pädagogik an der PH Köln zu beginnen, das ich 1978 als Dipl.-Pädagogin abschloss. Neues konnte beginnen!-Von 1980-86 war ich als Leiterin und Bildungsberaterin bei der Stadt Köln tätig und anschließend habe ich bis 1991 als Abt.-Leiterin der Bildungsberatung der Stiftung Berufliche Bildung (Aufbau von sechs Beratungsstellen für Weiterbildung) beim Senat in Hamburg gearbeitet.-Mit Ende 50 Coach- und SV-Ausbildung, nach Berlin gehen. Mit steigendem Alter wuchs meine Anpassungsfähigkeit nicht mit. Ich wollte mich selbständig machen, habe eine Ausbildung als Supervisorin und Coach absolviert, habe mich vom Öffentlichen Dienst verabschiedet und bin aus Neugier und Interesse an dem neuen Berlin dorthin gegangen.-Hier habe ich mich dann hier 1993 selbständig gemacht.
Was gibt Ihnen Antrieb, um immer wieder etwas Neues zu machen bzw. um Ihre Kompetenzen zu erweitern?
Beratung ermöglicht lfd. weiter zu lernen, unterschiedliche Kunden, unterschiedlichste Beratungsanlässe bieten Herausforderungen zum Weiterlernen und Vertiefen des Erfahrenen. Es wird nie langweilig, kein Auftrag, keine Beratungsprozess ist gleich. Neugierde, Lust zu arbeiten, sich zu engagieren und zu beraten – und nie der Langeweile einen Platz einräumen! Eine weiterer Antrieb ist die Tatsache, dass wir heute länger jung bleiben, gesünder sind, sportlicher und aktiv sind. Und sehr oft über das Rentenalter hinaus aktiv und auch zum größer werdenden Teil berufstätig sind. Das ist einfacher zu verwirklichen als Freiberuflerin. Und das lebe ich mit Lust vor! Und: wir können lebenslang lernen! Der berühmte Prof. Dr. Gerald Hüther sagt „Wir können bis ins hohe Alter lernen und verändern – unsere Zellen im Gehirn erneuern sich lebenslänglich“. Das ist motivierend und für mich irgendwie verpflichtend.
Was würden Sie empfehlen, wenn jemand sich beruflich verändern oder ein Projekt umsetzen möchte, aber den Mut noch nicht gefunden hat, es zu machen?
Eine kleine Gruppe (2-3 Personen) ausgesuchter Freunde zusammenstellen, die Sie unterstützen, begleiten, Mut machen – auf jeden Fall eine positive Haltung zu Ihnen und ihrem Thema bzw. Zielen haben. Und die zum Feiern da sind, wenn es Erfolge regnet, aber auch wenn einiges nicht so gelingt, wie Sie es wünschen. Die da sind, wenn Zweifel auftauchen. Suchen Sie sich einen Berater, einen Coach und beschäftigen Sie die Fachleute, die viel Ahnung haben von ihrem Zielbereich, die schon da sind, wo Sie hin möchten. Vernetzen Sie sich, pflegen Sie Kontakte und vergessen Humor und Lachen nicht – das gibt Power! Wichtig: wo ist der Spaß versteckt?
Dipl.-Päd. Gisela Pressel Coaching und Supervision DGSv/SG
Berlin, den 31. Dezember 2020